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Babyzeichensprache

Das Beziehungsfeld der Mutter-Kind-Diade baut auf der Basis der frühesten Interaktionen zwischen der Mutter und ihrem kleinen Säugling auf. Die gesprochene Sprache erleuchtet von Anfang an diesen besonderen Raum im Leben der beiden Beziehungspartner. Er ist allerdings nicht der einzige Kommunikationsfaktor, denn zusätzlich und im Besonderen existieren andere "Sprachwerkzeuge" wie Mimik und Gestik, die die Pflege, Versorgung, Ernährung, sprich: die Erfüllung der kindlichen Grundbedürfnisse begleiten. Die "Gefühlsmelodie" dieser frühen Kontakte ist unentbehrlich für eine gute Entwicklung des kindlichen Selbstwertgefühls und der Liebesfähigkeit des kleinen Menschen: "Ich werde geliebt, ich werde mich lieben können und werde andere lieben können."

Dieses Beziehungsfeld ist ein Grundmodell, an dem andere soziale Interaktionen des Kindes gemessen werden können.

Weit entfernt von einer Nebenrolle im Leben des Kindes hat der Vater einen überaus wichtigen Part. Er wird durch die Einführung einer beständigen und bereichernden Beziehung seinem Kind ermöglichen, sich für weitere Beziehungspartner zu öffnen, um so Interaktionen mit anderen Mitgliedern der Gesellschaft zu vollziehen. Mit der Zeit wird eine väterliche Präsenz, die zugewandt, unterstützend und rahmengebend ist, dem Kind ein Gefühl des Selbstvertrauens vermitteln, welches ihm dann im späteren Leben die Kraft der sozialen Selbstbehauptung schenkt.

Die beschriebene Abfolge von Ereignissen, soll sie gut verlaufen, hängt von einem extrem wichtigen Faktor ab: " Das Vergnügen, miteinander zu sein!" Diese liebevolle Grundstimmung ist der Eckpfeiler eines Interaktionssystems, welches eine erstklassige Begegnung zwischen Mutter und Kind ermöglicht. Das Vergnügen, beisammen zu sein, sollte geteilt werden vom Baby, der Mutter und dem Vater, der durch ein Abschirmen vor äußeren Einflüssen dieses noch zusätzlich begünstigt. Ein solches Miteinander ist in der Regel völlig von einer glücklichen Zufriedenheit erfüllt.

Eine gute Kommunikation ermöglicht ein bessere Kenntnis des anderen, deswegen ist alles, was eine Aufwertung derselben ermöglicht, willkommen .

Ich möchte in dieser Abhandlung nicht die Entwicklungsstufen der Mutter-Kind-Interaktion darstellen. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass das Denken nur aufgrund des Vorhandenseins des Faktors "Sprache" wachsen kann. Man kann behaupten, dass das Denken und die Sprache sich gegenseitig bereichern. Diese Offensichtlichkeit kann man auf die Gesamtheit der Beziehungsfelder ausweiten, besonders auf den Bereich der nonverbalen Kommunikation, sprich der der Zeichensprache, die ein essenzieller Parameter ist.

Von Anfang an badet der Säugling in seinem Beziehungsumfeld: sprachlich, gestikulär und auf der Basis des gegenseitigen Verhaltens. Die Kommunikation über Gesten, sprich die Babyzeichensprache, sollte vor allem anderen als ein weiteres Werkzeug eingesetzt werden. Sie ist ein zusätzliches symbolisches Bindeglied zwischen einem Individuum mit einem Denken, dass sich mitten in seiner Entwicklung befindet und einer Umwelt, die sich ganz und gar auf die Bedürfnisse und das Verlangen des Kindes einstellen kann und möchte. Diesen Beitrag symbolischer Art abzulehnen, den die Kommunikation mittels Gesten zur gesprochenen Sprache darstellt, macht keinen Sinn. Genauso wenig würde man Gehörlose, die sich mit Hilfe von Handgesten mitteilen, aus dem gesellschaftlichen Kulturkreis ausschließen....

Abgesehen von dem besonderen Beitrag im Feld der Symbolik, der die gestengestützte Kommunikation leistet, begünstigt diese Form der Kommunikation zwischen dem Kind und seinen Eltern (wobei die aktive Rolle des Vaters ausgesprochen wichtig ist) einen frühen und befriedigenden Austausch. Sie vermittelt dem Kind das Gefühl, ein aktiver Partner zu sein und verhilft ihm zu einer ganz besonderen Anerkennung durch seine Eltern. Kurz: Das Kind wird gestärkt in seiner Selbstschätzung und das Vergnügen, zusammen zu sein, wird zusätzlich aufgewertet.

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